Die Geschichte von Rovinj
Obwohl es keine historischen Dokumente aus dieser Zeit gibt, halten es die meisten Experten für wahrscheinlich, dass bereits während der Römerzeit im 1. oder 2. Jahrhundert hier eine Siedlung existierte. Die erste schriftliche Erwähnung von Rovinj ist datiert auf das 5. Jahrhundert, und zwar unter dem Namen „Castrum Rubini“, damit gemeint ist der Platz, an dem sich heute die Altstadt von Rovinj befindet.
Wie überall in Istrien, ist auch die Geschichte von Rovinj eine, die von den vielen wechselnden Herrschern über die Stadt handelt. Allerdings gab es auch längere Perioden, wie die Zeit vom Beginn des 6. Jahrhunderts bis zum Ende des 8. Jahrhunderts, als die Byzantiner die Herren von Rovinj waren. Der historisch längste Zeitraum gehört allerdings den Venezianern, die vom Ende des 13. Jahrhunderts bis zum Ende der venezianischen Republik zum Ende des 18. Jahrhunderts die Herrschaft über Istrien hatten.
Gegen Ende der Herrschaft von Venedig wurde der Kanal zwischen dem Festland und der Insel Rovinj aufgefüllt, so dass die Altstadt-Halbinsel entstand, wie wir sie heute kennen.
Unter der Macht der Österreicher entwickelte sich die Stadt und der Fortschritt zog ein. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts begann die Zeit der Industrialisierung und Urbanisierung von Rovinj und die Bevölkerung wuchs auf 8000 Personen. Es wurden Zementwerke und Werften gebaut und die Tabakindustrie brachte den Bürgern einen gewissen Wohlstand.
Nach dem Ersten Weltkrieg geriet die Rovinj unter das faschistische Italien und wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs von den Deutschen besetzt. Nach dem Ende dieses Krieges wurde Rovinj Teil von Jugoslawien und schließlich im Januar 1992 Teil des heutigen Kroatiens. Heute ist die Stadt eine moderne Touristenmetropole mit ungefähr 14.000 Einwohnern.
Die Legende von Rovinj:
Cissa, das Atlantis von Istrien
Ein Geheimnis liegt tief verborgen in dem türkisblauen Meer vor Rovinj. Bei Rovinj gibt es eine Reihe von kleinen Inseln: Sveti Andrija (Rote Insel), Sveta Katarina, Pirus, Sestrice, Mali Otok, Sveti Ivan … und irgendwo zwischen diesen Inseln befand sich einst die Insel-Stadt Cissa. Der große römische Gelehrte Pllinius der Ältere erwähnt Cissa im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Man weiß, dass man in Cissa während der Blütezeit des Römischen Reiches einen feinen violetten Farbstoff herstellte, der zum Färben der Gewänder des Kaisers verwendet wurde.
Heute ist Cissa eine versunkenen Stadt: Niemand weiß, wo genau sie sich befand. Die Leute von Rovinj behaupten allerdings, sie wüssten es. Der Legende nach erschütterte am 16. September irgendwann zwischen dem vierten und achten Jahrhundert ein katastrophales Erdbeben Istrien.
Dieser Tag ist heute der Feiertag der heiligen Euphemia, der Schutzheiligen der Stadt Rovinj. Das Erdbeben zerstörte Cissa vollständig und die einst blühende Stadt versank im Meer. Die Insel, auf der sich Cissa befand, zerfiel in viele Teile, die heute die vorgelagerten Inseln bilden, so zum Beispiel Sveti Andrija. Diejenigen Menschen, die der Katastrophe entkommen konnten, gründeten in der Nähe eine neue Stadt: Rovinj.
Über das Bestehen von Cissa gibt es viele Legenden, die sich in manchem überschneiden, aber bewiesen ist nichts. Cissa lebt heute noch in den Geschichten der einheimischen Fischer, die oft mit ihren Netzen Fragmente einer Amphore oder einen Ziegelstein dort finden, wo die versunkene Stadt sich befinden soll.
Legende von der heiligen Euphemia
St. Euphemia war eine Patriziertochter, die im 4. Jahrhundert in Chalcedon, einem Ort bei Konstantinopel, lebte. Sie fiel einer Kampagne des Kaisers Diokletian zum Opfer, die das Römische Reich vom Christentum befreien wollte. Euphemia wurde zusammen mit 49 weiteren Christen, die sich geweigert hatten, das Idol der Stadt anzubeten und somit ihren Glauben zu verleugnen, gefangen genommen und eingesperrt. Die Legende sagt, daß man sie an den Haaren aufgehängt hat und sieben Tage lang zwischen Steine gepresst hat. Die Nahrung wurde ihr verweigert und ein Engel hat sie während dieser Zeit ernährt. Dann zerfielen die Steine zu Staub und Euphemia war frei. Man sperrte sie dann in eine Grube mit Löwen, doch diese taten ihr nichts. Als ein Mann in die Grube sprang und Euphemia mit einem Dolch erstochen hat, zerfleischten ihn die Tiere.
Die Christen nahmen Euphemias Körper und begruben ihn in Chalcedon, aber im 7. Jahrhundert brachten sie den Leichnam nach Konstantinopel, da sie fürchteten, dass die persischen Invasoren ihn entweihen würden. In Konstantinopel ordnete der christlichen Kaiser Konstantin an, dass Euphemia zu Ehren eine Kirche gebaut wurde. Ihr Sarkophag blieb dort bis 800 n. Chr., als die Gläubigen ihn wieder woanders hinbrachten, weil sie befürchteten, Kaiser Nicefor könnte ihn verschwinden lassen.
Niemand weiß bis heute sicher, wie der Sarkophag und sein Inhalt nach Rovinj kamen, aber eine Legende sagt, dass christliche Fischer ihn wahrscheinlich mit ihren Booten mitgenommen haben und bei dem Versuch, einen sicheren Ort für ihn zu finden, den schweren Sarg im Meer verloren haben. Der Legende nach beruht die Ankunft Euphemias an der Küste von Rovinj auf einem Wunder. Sie besagt, dass Dorfbewohner, die den Sarg gefunden hatten, den schweren Stein-Sarkophag nicht von der Stelle bewegen konnten, so sehr sie es auch versuchten, ihn aus der Brandung heraus zu bekommen. Erst ein kleiner Junge war mit Hilfe von zwei Kälbern in der Lage, den Sarg aus dem Wasser zu ziehen. Die heilige Euphemia war ihm im Traum erschienen und sagte ihm, was er zu tun habe. Der Sarkophag ist heute ein Symbol von Rovinj und liegt hinter dem Altar im rechten Seitenschiff der Kirche, die sich an der höchsten Erhebung von in Rovinj befindet. Im Laufe der Jahrhunderte kamen unzählige Gläubigen zum Gebet hierher und auch heute kommen sie noch, besonders jedoch am 16. September, dem Tag, an dem die heilige Euphemia im Jahr 304 n. Chr. starb.
Tags: Euphemia, Geschichte Rovinj, Istrien, Legende
Die Geschichte von Rovinj
Obwohl es keine historischen Dokumente aus dieser Zeit gibt, halten es die meisten Experten für wahrscheinlich, dass bereits während der Römerzeit im 1. oder 2. Jahrhundert hier eine Siedlung existierte. Die erste schriftliche Erwähnung von Rovinj ist datiert auf das 5. Jahrhundert, und zwar unter dem Namen „Castrum Rubini“, damit gemeint ist der Platz, an dem sich heute die Altstadt von Rovinj befindet.
Wie überall in Istrien, ist auch die Geschichte von Rovinj eine, die von den vielen wechselnden Herrschern über die Stadt handelt. Allerdings gab es auch längere Perioden, wie die Zeit vom Beginn des 6. Jahrhunderts bis zum Ende des 8. Jahrhunderts, als die Byzantiner die Herren von Rovinj waren. Der historisch längste Zeitraum gehört allerdings den Venezianern, die vom Ende des 13. Jahrhunderts bis zum Ende der venezianischen Republik zum Ende des 18. Jahrhunderts die Herrschaft über Istrien hatten.
Gegen Ende der Herrschaft von Venedig wurde der Kanal zwischen dem Festland und der Insel Rovinj aufgefüllt, so dass die Altstadt-Halbinsel entstand, wie wir sie heute kennen.
Unter der Macht der Österreicher entwickelte sich die Stadt und der Fortschritt zog ein. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts begann die Zeit der Industrialisierung und Urbanisierung von Rovinj und die Bevölkerung wuchs auf 8000 Personen. Es wurden Zementwerke und Werften gebaut und die Tabakindustrie brachte den Bürgern einen gewissen Wohlstand.
Nach dem Ersten Weltkrieg geriet die Rovinj unter das faschistische Italien und wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs von den Deutschen besetzt. Nach dem Ende dieses Krieges wurde Rovinj Teil von Jugoslawien und schließlich im Januar 1992 Teil des heutigen Kroatiens. Heute ist die Stadt eine moderne Touristenmetropole mit ungefähr 14.000 Einwohnern.
Die Legende von Rovinj:
Cissa, das Atlantis von Istrien
Ein Geheimnis liegt tief verborgen in dem türkisblauen Meer vor Rovinj. Bei Rovinj gibt es eine Reihe von kleinen Inseln: Sveti Andrija (Rote Insel), Sveta Katarina, Pirus, Sestrice, Mali Otok, Sveti Ivan … und irgendwo zwischen diesen Inseln befand sich einst die Insel-Stadt Cissa. Der große römische Gelehrte Pllinius der Ältere erwähnt Cissa im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Man weiß, dass man in Cissa während der Blütezeit des Römischen Reiches einen feinen violetten Farbstoff herstellte, der zum Färben der Gewänder des Kaisers verwendet wurde.
Heute ist Cissa eine versunkenen Stadt: Niemand weiß, wo genau sie sich befand. Die Leute von Rovinj behaupten allerdings, sie wüssten es. Der Legende nach erschütterte am 16. September irgendwann zwischen dem vierten und achten Jahrhundert ein katastrophales Erdbeben Istrien.
Dieser Tag ist heute der Feiertag der heiligen Euphemia, der Schutzheiligen der Stadt Rovinj. Das Erdbeben zerstörte Cissa vollständig und die einst blühende Stadt versank im Meer. Die Insel, auf der sich Cissa befand, zerfiel in viele Teile, die heute die vorgelagerten Inseln bilden, so zum Beispiel Sveti Andrija. Diejenigen Menschen, die der Katastrophe entkommen konnten, gründeten in der Nähe eine neue Stadt: Rovinj.
Über das Bestehen von Cissa gibt es viele Legenden, die sich in manchem überschneiden, aber bewiesen ist nichts. Cissa lebt heute noch in den Geschichten der einheimischen Fischer, die oft mit ihren Netzen Fragmente einer Amphore oder einen Ziegelstein dort finden, wo die versunkene Stadt sich befinden soll.
Legende von der heiligen Euphemia
St. Euphemia war eine Patriziertochter, die im 4. Jahrhundert in Chalcedon, einem Ort bei Konstantinopel, lebte. Sie fiel einer Kampagne des Kaisers Diokletian zum Opfer, die das Römische Reich vom Christentum befreien wollte. Euphemia wurde zusammen mit 49 weiteren Christen, die sich geweigert hatten, das Idol der Stadt anzubeten und somit ihren Glauben zu verleugnen, gefangen genommen und eingesperrt. Die Legende sagt, daß man sie an den Haaren aufgehängt hat und sieben Tage lang zwischen Steine gepresst hat. Die Nahrung wurde ihr verweigert und ein Engel hat sie während dieser Zeit ernährt. Dann zerfielen die Steine zu Staub und Euphemia war frei. Man sperrte sie dann in eine Grube mit Löwen, doch diese taten ihr nichts. Als ein Mann in die Grube sprang und Euphemia mit einem Dolch erstochen hat, zerfleischten ihn die Tiere.
Die Christen nahmen Euphemias Körper und begruben ihn in Chalcedon, aber im 7. Jahrhundert brachten sie den Leichnam nach Konstantinopel, da sie fürchteten, dass die persischen Invasoren ihn entweihen würden. In Konstantinopel ordnete der christlichen Kaiser Konstantin an, dass Euphemia zu Ehren eine Kirche gebaut wurde. Ihr Sarkophag blieb dort bis 800 n. Chr., als die Gläubigen ihn wieder woanders hinbrachten, weil sie befürchteten, Kaiser Nicefor könnte ihn verschwinden lassen.
Niemand weiß bis heute sicher, wie der Sarkophag und sein Inhalt nach Rovinj kamen, aber eine Legende sagt, dass christliche Fischer ihn wahrscheinlich mit ihren Booten mitgenommen haben und bei dem Versuch, einen sicheren Ort für ihn zu finden, den schweren Sarg im Meer verloren haben. Der Legende nach beruht die Ankunft Euphemias an der Küste von Rovinj auf einem Wunder. Sie besagt, dass Dorfbewohner, die den Sarg gefunden hatten, den schweren Stein-Sarkophag nicht von der Stelle bewegen konnten, so sehr sie es auch versuchten, ihn aus der Brandung heraus zu bekommen. Erst ein kleiner Junge war mit Hilfe von zwei Kälbern in der Lage, den Sarg aus dem Wasser zu ziehen. Die heilige Euphemia war ihm im Traum erschienen und sagte ihm, was er zu tun habe. Der Sarkophag ist heute ein Symbol von Rovinj und liegt hinter dem Altar im rechten Seitenschiff der Kirche, die sich an der höchsten Erhebung von in Rovinj befindet. Im Laufe der Jahrhunderte kamen unzählige Gläubigen zum Gebet hierher und auch heute kommen sie noch, besonders jedoch am 16. September, dem Tag, an dem die heilige Euphemia im Jahr 304 n. Chr. starb.
Tags: Euphemia, Geschichte Rovinj, Istrien, Legende